Es ist eigentlich eine Nachricht, die scheinbar etwas zwischen der COP26 Berichterstattung untergegangen ist. Die CO2-Emissionen scheinen nicht mehr zu steigen, sondern die Kurve flacht sich ab. Ein Grund zum Jubel? Ja und Nein.

Das Global Carbon Project (GCP) https://www.globalcarbonproject.org/ hat neueste Emissionsdaten veröffentlicht, die eine Neuigkeit zeigen, die in der Berichterstattung über die COP26 vielleicht etwas untergegangen ist.


Das GCP berichtet regelmäßig über die Entwicklung der wichtigsten drei Treibhausgase CO2, Methan und N20. Zuerst die schlechte Nachricht: nach 2020 steigen die Emissionen 2021 wieder an. Das hatte man vermutet, aber nicht ganz in der Größenordnung.


Es sind vor allem Indien und China, die diesen Anstieg verschulden. Ihre jeweiligen Emissionen erreichen nach dem Rückgang in der Pandemie neue Rekordhöhen, die erst 2019 aufgestellt wurden. In China ist es ist vor allem die Nutzung der Kohle, deren Hauptbeitragende der Energiesektor und die Industrie sind.


Die Hoffnung auf eine “Grüne Erholung” nach der Pandemie ist damit ein wenig dahin. Man hatte gehofft, dass nach der Pandemie die direkten Emissionen geringer bleiben würden. Daher verbleibt immer noch viel Arbeit das Wirtschaftssystem zu dekarbonisieren. Aber eine Entwicklung lässt dennoch Hoffnung: die globalen Emissionen waren in den letzten zehn Jahren gleichbleibend hoch.


Eigentlich ist das eine gute Nachricht, da es zeigt eine Umkehr erscheint möglich. Da die Emissionen nicht mehr ansteigen, kann sich der Trend auch umdrehen. Je früher desto besser. Allerdings je später, desto stärker muss der Rückgang sein.


Was allerdings wieder etwas Bauchschmerzen bereitet sind die Emissionen aus Landnutzungsänderungen. Änderungen in der Landnutzung verursachen ebenfalls Emissionen. Zum Beispiel wenn Wald in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt werden.


Die Emissionen daraus sind schwer abzuschätzen, weshalb die Modellierung dazu immer wieder angepasst wird und angepasst werden muss. Dies Anpassung wurde im neuesten Datensatz durchgeführt und führte letztendlich zu Änderungen in den Emissionen durch Landnutzungsänderungen - sie wurden geringer.


Das heißt die Änderungen durch Emissionen in den Landnutzungsänderungen haben den Anstieg durch fossile CO2 Emissionen ausgeglichen. Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass es so bleiben wird.


Aber nach wie vor herrschen die größten Unsicherheiten im Bereich der Landnutzung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Ausweitung der Abholzung im brasilianischen Regenwald nicht vollends erfasst sein könnte. Auch könnten es sein, dass die Waldschäden nicht ausreichend abgedeckt werden. So mag es sein, dass sich die Waldflächen zwar nicht ändern, aber die Leistung der Wälder trotzdem abnimmt. Das eigentliche Plateau der CO2 Emissionen könnte also auch den Unsicherheiten der Emissionen aus Landnutzungsänderungen unterliegen.

Viel mehr Forschungsarbeit ist also nötig. Und weitaus größere Anstrengungen die CO2 Emissionen zu verringern. Es ist also noch viel zu tun.